Dividende

  • Regelmäßigkeit: Viele Unternehmen schütten Dividenden einmal jährlich aus; große Konzerne in den USA oft sogar quartalsweise.

  • Höhe: Dividenden werden in Euro (bzw. der jeweiligen Landeswährung) pro Aktie angegeben, zum Beispiel 1,20 € Dividende je Aktie.

  • Signalwirkung: Eine stabile oder steigende Dividende gilt oft als Zeichen für ein gesundes und profitables Unternehmen.

Einfaches Beispiel

Angenommen, Unternehmen „Beispiel AG“ hat 1 000 Aktionärinnen und Aktionäre und entscheidet sich, insgesamt 100 000 € als Dividende auszuschütten. Die AG hat 50 000 Aktien ausgegeben. Dann beträgt die Dividende:

Dividende je Aktie = Gesamtausschüttung ÷ Anzahl Aktien = 100 000 € ÷ 50 000 = 2,00 €

 

Hältst du 100 Aktien der Beispiel AG, bekommst du also 100 × 2,00 € = 200 € überwiesen. Steigt im nächsten Jahr der Gewinn, kann das Unternehmen die Dividende auf zum Beispiel 2,20 € pro Aktie erhöhen. Deine Zahlung würde dann 100 × 2,20 € = 220 € betragen.

Warum Dividenden attraktiv sind

  1. Regelmäßige Erträge: Anders als reine Kursgewinne, die erst beim Verkauf realisiert werden, fließen Dividenden direkt aufs Konto.

  2. Wiederanlage-Effekt: Dividenden kannst du direkt wieder reinvestieren („Dividenden-Reinvestment“) und damit den Zins-eszins-Effekt nutzen.

  3. Stabilität: Unternehmen, die eine verlässliche Dividende zahlen, haben in der Regel eine stabile Ertragslage und sind oft weniger volatil.

Die Dividendenstrategie

Unter einer Dividendenstrategie versteht man, das Portfolio gezielt so aufzubauen, dass es vor allem aus Aktien mit hoher Dividendenrendite oder aus besonders zuverlässigen Dividendenzahlern besteht. Wichtige Bestandteile:

  1. Dividendenrendite

    • Definition: Dividende pro Aktie geteilt durch aktuellen Aktienkurs.

    • Beispiel: Bei 2,00 € Dividende und einem Kurs von 40 € liegt die Rendite bei 5 %.

    • Ziel: Aktien mit einer Rendite über dem Marktdurchschnitt suchen – typischerweise ab 3 % Rendite.

  2. Dividendenwachstum

    • Viele Anleger bevorzugen Unternehmen, die Jahr für Jahr ihre Dividende erhöhen (sogenannte „Dividend Aristocrats“).

    • Vorteil: Schutz gegen Inflations­verlust und langfristiges Einkommens­wachstum.

  3. Diversifikation nach Sektoren

    • Nicht alle Branchen schütten Dividenden in gleicher Höhe: Versorger und Telekommunikation zahlen oft hoch, Technologie und Biotech oft niedriger.

    • Verteilung auf mehrere Sektoren schützt vor Einbrüchen in einer Branche.

  4. Steuerliche Aspekte

    • In Deutschland unterliegen Dividenden der Abgeltungsteuer (25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer).

    • Freibetrag: Jeder Steuerpflichtige kann einen Sparer-Freistellungsauftrag bis 1 000 € (für Einzel­veranlagung) bzw. 2 000 € (für zusammenveranlagte Ehepaare) einrichten, um die Abgeltungsteuer zu reduzieren.

So setzt du eine Dividendenstrategie um

  1. Auswahl der Aktien: Nutze Finanzportale oder Broker-Tools, um nach Dividendenrendite und Dividendenhistorie zu filtern.

  2. Aufbau eines Dividendenfonds (ETF): Wer nicht jede Aktie einzeln auswählen will, kann auf Dividenden-ETFs zurückgreifen, die weltweit Dividendenzahler bündeln.

  3. Rebalancing: Überprüfe jährlich, ob die Zusammensetzung noch stimmt. Möglicherweise tauscht du Titel mit gesunkenem Dividendenwachstum gegen bessere Kandidaten.

  4. Wiederanlage: Dupliziere die Strategie durch automatische Dividendenreinvestitionen, die viele Broker heute anbieten.

Risiken und Hinweise

  • Kürzungen möglich: Unternehmen können ihre Dividende streichen oder senken, wenn die Gewinne zurückgehen.

  • Höhere Volatilität bei High Yield: Aktien mit extrem hoher Rendite können riskant sein.

  • Gesamt-Performance: Dividendenstrategie ist nicht automatisch erfolgreicher als reine Wachstums­strategien. Sie eignet sich besonders für Anleger, die regelmäßige Ausschüttungen wünschen.


Eine Dividendenertragsstrategie kann gerade für Anleger, die Wert auf ein stetiges Einkommen legen („Dividend Income Investing“), ein sinnvoller Baustein im Depot sein. Wichtig ist, nicht nur auf die Höhe der Dividende zu schauen, sondern auch auf Stabilität, Wachstumspotenzial und das Geschäftsmodell der Unternehmen. Mit einer ausgewogenen Auswahl und regelmäßigem Rebalancing lässt sich so ein Portfolio aufbauen, das langfristig Dividenden und womöglich zusätzlich Kurs­gewinne liefert.